Samstag, 29. März 2014

Reichtum rückt nach rechts - oder: Gier frisst Hirn

Geld macht konservativ. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie zu den Auswirkungen von Lottogewinnen.

Führen konservative Ansichten dazu, dass Menschen mehr verdienen? Oder führt ein hohes Einkommen dazu, dass Menschen konservative Ansichten entwickeln? Um zur Klärung dieser Frage beizutragen, haben die Ökonomen von der London School of Economics und der Universität Warwick Daten über Lottogewinner ausgewertet. Der Grundgedanke dahinter: Erfolge in Lotterien sind reiner Zufall und hängen nicht von persönlichen Eigenschaften oder Leistungen des Spielers ab. Die Weltanschauung sollte die Gewinnwahrscheinlichkeit also nicht beeinflussen. Das heißt: Wenn Erfolg im Lotto mit einer Änderung bei der ideologischen Überzeugung einhergeht, ist anzunehmen, dass das zusätzliche Einkommen die Ursache der Einstellungsänderung ist und nicht umgekehrt.

... Vergleicht man die Werte vor und nach einem Lottogewinn, zeigt sich ein signifikanter Rechtsdrall – auch dann, wenn Faktoren wie das Einkommen, das Geschlecht, das Alter oder die Bildung herausgerechnet werden. Dabei gilt: Je höher der Gewinnbetrag ausfällt, desto stärker nimmt die Sympathie für die Konservativen zu. Analog wirken sich Lottogewinne auf die Überzeugung aus, dass der gesellschaftliche Reichtum fair verteilt ist. Offenbar, so die Autoren, gibt es also einen kausalen Zusammenhang zwischen Einkommen und politischer Überzeugung.

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