Geld macht konservativ. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie zu den Auswirkungen von Lottogewinnen.
Führen konservative Ansichten dazu, dass Menschen mehr verdienen? Oder
führt ein hohes Einkommen dazu, dass Menschen konservative Ansichten
entwickeln? Um zur Klärung dieser Frage beizutragen, haben die Ökonomen
von der London School of Economics und der Universität Warwick Daten
über Lottogewinner ausgewertet. Der Grundgedanke dahinter: Erfolge in
Lotterien sind reiner Zufall und hängen nicht von persönlichen
Eigenschaften oder Leistungen des Spielers ab. Die Weltanschauung sollte
die Gewinnwahrscheinlichkeit also nicht beeinflussen. Das heißt: Wenn
Erfolg im Lotto mit einer Änderung bei der ideologischen Überzeugung
einhergeht, ist anzunehmen, dass das zusätzliche Einkommen die Ursache
der Einstellungsänderung ist und nicht umgekehrt.
... Vergleicht man die Werte vor und nach einem Lottogewinn, zeigt sich ein
signifikanter Rechtsdrall – auch dann, wenn Faktoren wie das Einkommen,
das Geschlecht, das Alter oder die Bildung herausgerechnet werden. Dabei
gilt: Je höher der Gewinnbetrag ausfällt, desto stärker nimmt die
Sympathie für die Konservativen zu. Analog wirken sich Lottogewinne auf
die Überzeugung aus, dass der gesellschaftliche Reichtum fair verteilt
ist. Offenbar, so die Autoren, gibt es also einen kausalen Zusammenhang
zwischen Einkommen und politischer Überzeugung.
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